Radio-Selection Firmenportrait von Torsten Piontkowski (Vogtland-Anzeiger)
Dass es Musik gibt, die einem die Latschen auszieht, ist hinlänglich bekannt. Aber gibt es auch Musik, die das Gegenteil bewirkt? Die beim Kauf schöner Schuhe gewissermaßen behilflich ist? Das Angebot von Radio Selection unterstützt eine ganze Menge Dinge, mit denen sich der Mensch eine Freude bereiten möchte.
In Metropolen würde man selbstsicher von einem Start Up sprechen. In Städten wie Plauen spricht man von einer Geschäftsidee, von der mittlerweile nicht nur der Ideengeber überzeugt ist. Doch der Reihe nach. Martin Reißmann, einst Redakteur des Vogtland-Anzeigers, erfuhr es immer wieder am eigenen Leibe. Wohin er auch kam – ob in eine Modeboutique, ein Hotel, ein Fitness-Studio oder eine Gaststätte – wirkliche Wohlfühlmusik erreichte seine Ohren höchst selten. Oder um es mit den Worten jener zu sagen, die auf ihre jeweiligen Angebote aufmerksam machen wollen: Nirgendwo erklang im Hintergrund eine Musik, die Verkaufsatmosphäre aufkommen lässt.
Der Kunde ist auch musikalisch König
Das war vor etwa eineinhalb Jahren, und wo man den jungen Unternehmer „machen ließ“, gehörte das musikalische Einheitsgedudel bald der Vergangenheit an. Denn statt Radiosendern mit Werbung, unpassender Musik, Moderation und Nachrichten, Endlosschleifen auf CD oder veralteten MP3-Sticks bietet Radio Selection ein im Wortsinne unverwechselbares Hintergrundmusikprogramm – maßgeschneidert nicht nur für die jeweilige Marke, sondern auch Zielgruppe und Branche. Nichts gegen die Blödelbarden eines privaten sächsischen Rundfunks, aber wenn der eine verkündet, dass er „ooch ne mehr als wie arbeiten kann“, wenn sich der Kunde gerade nach einem hochwertigen Anzug umschaut, dann wirkt das nicht gerade verkaufsfördernd.
Denn Kaufen und Genießen, Wohlfühlen und Entspannen soll sowohl dem Dienstleister als auch dem, der das Angebot in Anspruch nimmt, angenehme Gefühle bereiten. Reißmanns standortbezogene Musikformate passen sich aber nicht nur Zielgruppe und Branche an, sondern auch Tages- und Öffnungszeiten. Bevor ein Geschäft oder eine gastronomische Einrichtung öffnet, kann die entsprechende Hintergrundmusik aufs Personal zugeschnitten sein, danach ist der Kunde auch musikalisch König.
Der Kunde von Radio Selection wiederum hat weitestgehende Mitsprache. Alle Programme werden für eine monatliche Gebühr regelmäßig aktualisiert. Und auch das eigene Werbe-Jingle wird auf Wunsch „eingebaut“. Selbst musikalisch „zerstrittenen“ Belegschaften könne geholfen werden, lacht Reißmann. Bei einem Wohnmobilhersteller in Ostsachsen liefen vorwiegend – zum Ärger der jeweils anderen – zwei Sender. Jetzt nur einer: Radio Selection mit mehr als 3500 Titeln.
Hinterlässt einen bleibenden Eindruck im Ohr
Was Reißmann beispielsweise einem gut sortierten Weinhändler vorschlagen würde? „Viel Instrumentaltitel, italienisch angereichert und moderne klassische Töne“, muss er nicht lange überlegen. Dass solche Vorstellungen vom Medienprofi greifen – dafür gibt es mittlerweile hinreichend Referenzobjekte, selbst in Plauen. Auch das Hotel „Alexandra“ auf der Bahnhofstraße in Plauen hinterlässt mittlerweile einen bleibenden Eindruck im Ohr der Gäste. Klassische Pianomusik in der Lobby des Hauses, Klänge in der Bar, die durch nichts von einem live auflegenden DJ zu unterscheiden sind. Die verschiedenen Tageszeiten berücksichtigend, läuft Radio Selection auch in „Wenzels Pragers Bierstuben“ mit seinen sieben Standorten, einem davon in Zwickau nahe der historischen Priesterhäuser im Zentrum.
Und obwohl sich der Kunde um den ganzen „technischen Kram“ gar nicht kümmern muss, versteht er mühelos, wie’s funktioniert. Genutzt wird Musikstreaming – ein standortbezogenes Musikformat unter spezieller Internetadresse, für das lediglich am Ort des Geschehens eine SelectionBOX benötigt wird. Was aber passiert, wenn sich Reißmann paar Tage Urlaub gönnt und der Kunde ein Problem hat? Dann bekommt er das gelöst, „weil sich die Software auf einem Server befindet und ich daher über das Internet von überall zugreifen kann.“ Gut, das klingt dann schon wieder zu technisch, weshalb Interessenten genau an dieser Stelle aufhören sollten zu lesen und sich paar Infos mehr holen können.